Donnerstag, 16. Juli 2009

Jackass4real

Unser down-underer Marvin hat mir einen Artikel aus einer englischsprachigen Newsseite geschickt, in dem es darum geht, dass ein 14 Jähriger sich beim "freerunning-training" schwer verletzt hat, als er bei einem Sprung von Dach zu Dach aufs Gesicht gefallen ist.

Hier der link zum Artikel: http://www.portsmouth.co.uk/newshome/Teenager-badly-hurt-in-39freerunning39.5431654.jp

Meine Meinung zu dem Geschehenen ist Folgende:

Es ist ja wohl mehr als ersichtlich, dass das unter keinen Umständen als "Freerunning" oder "Parkour" Training gelten kann. Was der Junge da gemacht hat, ist nur als gedankenloses, verrücktes Verhalten zu beschreiben. Als Amateur ohne große Erfahrung, und ich schätze mal, dass es in seinem Fall genauso ist, solch einen Sprung zu wagen ist völlig verantwortungslos und dumm! Richtig ausgeführt, baut man erst langsam auf, um sich dann vielleicht sogar erst nach 3-6 Jahren an solche Sprünge zu wagen, dann allerdings auf Basis der nötigen Erfahrung und mit einer nötigen Akzeptanz für Sicherheit und Gewissenhaftigkeit.

Aber leider ist das kein wirklicher Einzelfall mehr, auch wenn hier die Folgen ungemein schwerer Ausfallen. Mir begegnen beim Training in Dortmund in gravierender Häufigkeit Leute, die ich noch gelinde gesagt als "Crashkids" bezeichnen würde. Der gefährliche selbstprofilierungs Aspekt meiner, bzw. der jetzigen Generation mischt sich dabei mit dem "Höher, schneller, weiter!" - Image, was durch die mediale Umsetzung der Disziplin immer mehr gefördert wird. Ich habe da teilweise Leute, die große Sprünge machen, die auf meinem Level sind oder die ich noch vorsichtig angehe, aber dabei völlig schlecht "landen" - wenn man das überhaupt so nennen kann. Aber das scheint alles okay zu sein, solange das Ego dadurch befriedigt wird. Für Autoritäten, wie den Feuerwehrmann in dem Artikel besteht dabei gar kein Unterschied zwischen gewissenhaften Traceuren und den "Crashkids". Was dazu führt, dass man sich als Ersterer beider Kategorien eben etwas in jener misslichen Lage sieht, dass fürher oder später eben jene Autoritäten negativ auf uns reagieren, da sie ja annehmen, wir verhalten uns ähnlich.

All die Aufbauarbeit, Leuten das Bild zu nehmen, dass Parkour nur "wahnsinniges von Haus zu Haus springen" ist, wird damit zunichte gemacht.
Allerdings sehe ich momentan keine andere Möglichkeit, dies zu vermeiden, als die mühselige Aufklärungsarbeit auf mich zu nehmen und Anfängern wie Autoritäten ein richtiges Bild von der Disziplin zu vermitteln.

Vielleicht macht es ja mal Klick bei den Leuten und sie benutzen ihren Verstand bevor sie solche Sachen wagen.


MTW
(tired and sick of it but still hopeful!)

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